Gebäude

 Leitbild der Ganztagsgrundschule Saarbrücken-Scheidt

 

  1. Unsere Schule versteht sich als offener Lebens- und Lernort für alle Mitglieder der Schulgemeinschaft
    1. Ein Ort, an dem wir den Kindern durch die Gestaltung ihrer Umgebung die Möglichkeit geben, selbstständig, verantwortungsvoll zu handeln, zu lernen und zu reflektieren
    2. Ein Ort, an dem die Kinder zu Mitgestaltung und Verantwortung für sich selbst, die Natur, andere und zukünftige Generationen befähigt werden
    3. Ein Ort, an dem Kinder mit Kopf, Hand und Herz lernen. Dadurch gewinnen sie fächerübergreifende Erkenntnisse, werden weltoffen und integrieren neue Perspektiven in ihr Wissen
    4. Ein Ort, an dem Kinder ihren Fähigkeiten und Anlagen entsprechend lernen und hierbei individuelle Unterstützung finden
    5. Ein Ort, an dem alle mit Empathie, Achtung und Akzeptanz miteinander umgehen und an Entscheidungsprozessen partizipieren können
    6. Ein Ort, an dem jeder lernen kann, seine Gefühle zuzulassen, anzunehmen und mit ihnen umzugehen
    7. Ein Ort, an dem wir großen Wert auf Zusammenarbeit und Transparenz legen
  2. Besondere Schwerpunkte unserer Arbeit
    1. Gebundener Ganztag: Rhythmisierung und Verzahnung
    2. Selbstgesteuerte Lernzeit (SegeLzeit)
    3. Gesundheit und bewegtes Lernen
    4. Lese- und Rechtschreibförderung
    5. Handelnder Mathematikunterricht und Förderung von Anfang an
    6. Mitbestimmung und Mediation
    7. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Fairtrade 
    8. Kooperation KiTa und Schule
    9. Arbeit mit digitalen Medien

 

1. Unsere Schule versteht sich als offener Lebens- und Lernort für alle Mitglieder der Schulgemeinschaft

Mitglieder der Schulgemeinschaft sind:

  • Schüler*innen
  • Lehrer*innen
  • Erzieher*innen und Sozialpädagoge des sozialpädagogischen Bereiches (SPB)
  • Schulsozialarbeiterin
  • Sekretärin und Hausmeister
  • Hauswirtschafts- und Reinigungskräfte
  • Eingliederungshelfer*innen
  • Eltern
  • Mitglieder des Fördervereins
  • außerschulische Kooperationspartner
  • ehrenamtliche Mitarbeiter und alle, die sich an unserer Schule engagieren.

Durch regelmäßig erscheinende Elterninfos und über die Schulhomepage sind die Mitglieder unserer Schulgemeinschaft stets über das Leben und Lernen in der Schule informiert.

1.1 Ein Ort, an dem wir den Kindern durch die Gestaltung ihrer jetzigen und zukünftigen Umgebung die Möglichkeit geben, selbstständig, verantwortungsvoll zu handeln, zu lernen und zu reflektieren.

Das Herz der Schule ist die Aula im Hauptbau.

Dort finden gemeinsame Aktivitäten aller Schulmitglieder statt:

  • Gemeinsame Treffen
  • Lernen auf den Teppichen in der SegeLzeit
  • Theater- und Musikvorführungen
  • Lesungen
  • Feste und Feiern (z.B. Adventsfeiern,…)
  • Präsentation von Projektergebnissen aus Klassen, Klassenstufen, Neigungsgrup­pen,…

Alle anderen Räume sind um die Aula gruppiert. Die zweite Etage hat eine Galerie und eine Brücke über die Aula.

Die Klassenräume einer Klassenstufe liegen nebeneinander und sind durch einen Zwischen­raum miteinander verbunden. Dieser Zwischenraum wird von beiden Klassen als Förder- bzw. Differenzierungsraum oder als dritter Raum bei gemeinsamer Stationen- und Werkstattarbeit genutzt.

Die Patenklassen befinden sich immer auf der gleichen Ebene, was die Kooperation wie zum Beispiel Patenlesen, erleichtert.

Hauptbau (Baujahr 2004)

Obere Etage

In der oberen Etage befinden sich die Räume der Verwaltung (Sekretariat, Schulleitungs-büro, Büro SPB, Kopier- und Materialraum) sowie Toiletten und Putzräume.

Für die Mitarbeiter*innen stehen ein Teamraum für Pausen und ein Arbeitsraum zur Verfü­gung.

Die Klassenräume der Schuljahre 1 und 3 befinden sich ebenfalls hier. Das erste Schuljahr ist immer in den Räumen untergebracht, die am nächsten zu den Toiletten, dem Schulhof und der Verwaltung gelegen sind.

Auch die drei Essräume sind hier untergebracht, in denen in zwei Schichten gegessen wird.

Untere Etage

Die Klassenstufen 2 und 4 befinden sich in der unteren Etage. Zudem befindet sich im Erdge­schoss ein separater Materialraum (unsere Werft) mit individuellen Fördermaterialien.

Für künstlerische und handwerkliche Arbeiten steht uns ein gut ausgestatteter Werkraum zur Verfügung. Hier wird getöpfert, gehämmert, gesägt, gemalt, gebastelt, geforscht... Eine Tür führt nach draußen in einen Werkhof. Im Sommer kann somit unter freiem Himmel gearbeitet werden.

Musikalische Aktivitäten finden im Musiksaal statt. Eine Orgel, ein Flügel, Orffinstrumente und zahlreiche Rhythmusinstrumente bieten die Grundlage für einen interessanten Musik-unter­richt.
Der Musikraum wird auch als Filmraum genutzt. Die Wände des Musikraums lassen sich öff­nen und beiseite schieben, wodurch die Aula auch für Großveranstaltungen genutzt werden kann.

Auf der Schulhofseite befinden sich im Keller Lagerräume, Technikräume, Toilettenräume, ein Archiv- und ein Maschinenraum.

In Planung ist noch ein Snoezelraum in der unteren Etage, der den Bedürfnissen der Kinder nach Ruhe und Entspannung Rechnung tragen soll.

Anbau (Baujahr 2018)

Zu Beginn des Schuljahres 2018/2019 wurde unser Anbau eröffnet. In diesem befinden sich weitere Gruppen-und Funktionsräume (für Spiel, Rückzug und Entspannung, Bewegung, Kre­ativität und Mediennutzung), die der gesamten Schule zur Verfügung stehen. Die verschiede­nen Farben der Etagen erleichtern den Kindern die Orientierung.

In der untersten grünen Etage befindet sich der Kletterraum (Dschungel) und daran angren­zend ein Gruppenraum mit Bauangeboten und Brettspielen.

Die mittlere blaue Etage dient mit ihrer Bibliothek als Medienetage mit einer integrierten Ruhe-Ecke. Auch in dieser Etage befinden sich Brettspiele, große Schachbretter und auch Bauge­legenheiten.

In der oberen gelben Etage gibt es eine Bistroküche für Koch- und Backaktionen sowie eine Rollenspielecke und ein Bastel-Atelier für künstlerische Angebote.

An einem Vormittag in der Woche werden diese Räume vom gleich nebenan gelegenen Kin­dergarten benutzt. Hier bereiten sich die Kinder des Kindergartenjahres 3 auf ihren baldigen Schulbesuch vor.

Ein Aufzug im Neubau trägt zur Barrierefreiheit bei.

Ergänzt wird das Schulgebäude durch eine gegenüberliegende Turnhalle.

1.2 Ein Ort, an dem die Kinder zu Mitgestaltung und Mitverantwortung für sich selbst, die Natur, andere und zukünftige Generationen befähigt werden.

Die Unterrichtsformen sind sehr vielfältig und orientieren sich an den pädagogischen Maximen der (Eigen)verantwortung, der Selbsttätigkeit und der Kooperation als grundlegende Voraus­setzungen zum kognitiven und sozialen Lernen. Differenzierung nach Förderbedarfen und Neigungen ist selbstverständlich. Mitgestaltung und Mitverantwortung wird in vielen weiteren schulischen Be­reichen geübt:

  • selbstgesteuerte Lernzeit (SegeLzeit)
  • gemeinsame Einführungen, Besprechungen und Gespräche im Sitzkreis
  • regelmäßige Übungszeiten in Einzel- oder Partnerarbeit
  • Auseinandersetzungen mit einem Sachthema in Gruppenarbeit
  • Schreib- und Rechenkonferenzen
  • Werkstattunterricht/Stationenlernen zur vielfältigen Auseinandersetzung mit einem Thema
  • Projektwochen, Projekttage
  • Einbeziehen von mitgebrachten Gegenständen und Büchern zu einem Unterrichts­thema
  • Klassenübergreifende Aktivitäten und Lerngänge
  • Klassensprecher*innen
  • Klassenrat
  • Mediation
  • Schülerparlament
  • Denk dran
  • ....

Klassendienste (Tafel-, Kehr-, Blumen-, Aufräumdienst usw.) leisten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung des gesellschaftlichen Zieles der Mitverantwortung.

Im Rahmen unserer Demokratieerziehung werden ab dem 2. Halbjahr der Klasse 1 immer zwei Klassensprecher*innen pro Klasse für ein Halbjahr gewählt, die die Klassen im Schüler­parlament vertreten (siehe Punkt 2.5 Mitbestimmung und Mediation).

Die Schüler*innen sollen dazu befähigt werden

  • sich aktiv ins Schulleben einzubringen
  • kritisch zu denken
  • demokratisch zu handeln
  • Verantwortung zu übernehmen

Bei vielen wichtigen Entscheidungen wurden und werden die Kinder unserer Schule einbezo­gen (Schulhofgestaltung, Erstellen und Überprüfen der Schulregeln, Neigungsgruppen).

Ebenso werden ihre Eltern und andere wichtige Vertreter*innen unserer Schulgemeinschaft in unser Schulleben einbezogen: Diese können sich aktiv in den Alltag einbringen z.B. bei Pro­jektwochen oder Projekttagen, Begleitung bei besonderen Unterrichtsveranstaltungen, Schwimmbegleitung, etc.

1.3 Ein Ort, an dem die Kinder mit Kopf, Hand und Herz lernen. Dadurch gewinnen sie fächerüberfgreifende Erkenntnisse, werden weltoffen und integrieren neue Perspektiven in ihr Wissen.

Handelndes Lernen, Wecken von Neugier und Entdeckergeist bilden neben der Pflege einer guten Beziehungsarbeit zwischen den Bezugspersonen und den Kindern eine elementare Grundlage unserer Arbeit. Es soll allen Kindern durch Lernen mit allen Sinnen ermöglicht wer­den, individuelle Lernerfolge und Fortschritte zu erzielen und zu erkennen. Vielfalt ist uns wich­tig, ebenso der Blick über den Tellerrand.

Das interkulturelle Lernen wird auch durch den Fran­zösischunterricht ab Klasse 1 gefördert. Die Schüler*innen erhalten ab Klasse 1 zwei Wochenstunden Französischunterricht. Franzö­sisch ist ein notenfreies Fach. Im Saarland können alle Kinder, die Französisch ab Klassen­stufe 1 lernen, das „DELF Prim-Diplom“ erwerben. Dazu legen sie am Anfang des zweiten Schulhalbjahres in Klassenstufe 4 eine Prüfung ab.

Es werden alle vier Kompetenzbereiche geprüft:

 

  • Hörverstehen
  • Sprechen
  • Leseverstehen
  • Schreiben

Kognitives, soziales und handelndes Lernen werden an unserer Schule in vielfältiger Weise eingeübt. Nicht nur in alltäglichen Unterrichtssituationen, sondern auch durch besondere Un­terrichtsformen und den Besuch außerschulischer Lernorte:

  • Projektunterricht (z. B. Märchen als Schattenspiel - Text erarbeiten (Kopf) - Schatten­spielfiguren herstellen (Hand) - Musik, Sprache und Darbietung (Herz))
  • ABC mit allen Sinnen (z. B. Buchstaben lesen und schreiben (Kopf) - Buchstaben mit Geschichten verbinden (Herz) - Buchstaben formen (Hand))
  • Zahlen mit allen Sinnen (z. B. Zahlen schreiben und damit rechnen (Kopf) - mit Partner zusammen (Herz) - Zahlen fühlen (Hand))
  • Aufsatzerziehung (z. B. Aufsatz schreiben (Kopf) - Rollenspiel dazu (Herz) - dazu ma­len und basteln (Hand))
  • Theaterbesuch (z. B. Märchen zum Theaterstück lesen und im Deutschunterricht erar­beiten (Kopf) - Vorstellung besuchen (Herz) - zum Theaterstück malen oder Kunstob­jekt herstellen (Hand))
  • Leseprojekte (Bücher lebendig werden lassen) - Bundesvorlesetag
  • BNE-Projekttage

Ein weiteres wichtiges Erfahrungsfeld für unsere Kinder ist die Begegnung und Zusammenar­beit mit örtlichen Einrichtungen (Kindergarten, Feuerwehr, Kirchengemeinden, Sportvereine) und mit Kooperationspartnern (Fairtrade-Initiative Saarbrücken, Netzwerk Entwick­lung Saarland - NES, Universität des Saarlandes - Fit in Deutsch und Schreibwerkstatt, BUND, Kinderschutzbund, Lernpaten Saar, Stadtbibliothek, Bödecker-Kreis…).

1.4 Ein Ort, an dem Kinder ihren Fähigkeiten und Anlagen entsprechend lernen und hierbei individuelle Unterstützung finden.

Täglich erfahren die Kinder im Unterricht, dass sie in ihrem Tempo lernen können und ihren Anlagen entsprechend geför­dert werden (Differenzierung).

Unsere SegeLzeit (selbstgesteuerte Lernzeit, siehe Punkt 2.2) ermöglicht eine binnendifferenzierte Förderung im Klassenverband durch individuell passende Lernangebote unter Berücksichtigung von Lern- und Entwicklungsstand eines Kindes bzw. dessen Neigungen.

Für die Klassenstufen 3 und 4 ist je eine Wochenstunde für Lese-Rechtschreib- För­derung (LRS) im Stundenplan verankert, die mit einer kleinen Gruppe im Rahmen einer äuße­ren Differenzierung stattfindet. Dort werden Aufgaben angeleitet, die wiederum in der SegeL­zeit weitergeübt werden können.

Eine Sprachförderlehrerin führt eine DAZ Förderung für Kinder durch, die Deutsch als Zweitsprache lernen. Außerdem leiten Lehrer*innen im gesamten Schuljahr DAZ-Gruppen, die sich jahrgangsübergreifend zum einen aus Kindern der Klassenstufen 1 und 2 zusammensetzen, zum anderen aus Kindern der Klassenstufen 3 und 4.

Einheitlich liegt in allen vier Jahrgängen montags eine Förderstunde Deutsch, in der der Kompetenzbereich Sprechen und Zuhören im Rahmen eines thematischen Erzählkreises geschult wird.

Dreimal jährlich (Oktober, Januar und Mai/Juni) finden klassenweise Förderkonferenzen statt. Grundlage der Förderkonferenzen sind die schulinternen kompetenzorientierten Entwicklungs­protokolle, die das Ziel verfolgen, jeden Schüler/jede Schülerin, dem individuellen Lernstand entspre­chend, optimal zu fördern.

Bei der schriftlichen Rückmeldung von Lernergebnissen, Sozial-, Lern- und Arbeitsverhalten sowie im Dialog mit Eltern und Schüler*innen ist eine wertschätzende Haltung die Grundlage für eine gelingende Förderung und Zusammenarbeit.

Verschiedene Neigungsgruppen helfen den Kindern, Talente, Anlagen und Fähigkeiten zu finden bzw. zu fördern. Sie ergänzen das unterrichtliche Angebot und sprechen die Kinder ganzheitlich an. Dabei gibt es jedes Jahr wechselnde jahrgangsübergreifende Angebote aus verschiedenen Bereichen (Sport, Handwerk und Kunst, Naturwissenschaft, Musik, BNE und Fairtrade).

Die Pädagogischen Tage zur Weiterbildung des Kollegiums werden jedes Jahr gemeinsam im Kollegium nach den aktuellen Schwerpunkten der Schule thematisch festgelegt und durchgeführt. Zwei gemeinsame Tage mit dem Team des SPB sind fest etabliert.

1.5 Ein Ort, an dem alle mit Empathie, Achtung und Akzeptanz miteinander umgehen und an Entscheidungsprozessen partizipieren können.

Wir sind Mediationsschule.

Klassenrat, Schülerparlament und „Denk dran“ sind fest verankert (siehe auch Punkt 2.5 Mitbestimmung und Mediation).

Die Schule bietet den Kindern eine Praxis gemeinsamer Normen und Werthaltungen an. Sie bietet Möglichkeiten zum Erwerb von partizipativem, kooperativem und von Fairness bestimm­tem Verhalten.

Positiv formulierte Schulregeln schaffen den Rahmen für ein freundliches Miteinander. Sie werden in regelmäßigen Abständen im Rah­men des Schülerparlamentes auf ihre Aktualität überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Im Rahmen unseres „Denk dran“-Treffens nach jeden Ferien mit der gesamten Schulgemeinschaft rücken die einzelnen Schulregeln regelmäßig in den Fokus. Die Bedeutung der aktuellen Regel wird in der Aula gemeinsam besprochen, die tägliche Umsetzung trainiert und dadurch gefestigt.

1.6 Ein Ort, an dem jeder lernen kann, seine Gefühle zuzulassen, anzunehmen und mit ihnen umzugehen. und mit ihnen umzugehen.

Ein Erzählkreis am Montag bietet den Kindern die Chance, nach dem Wochenende langsam im Unterrichtsalltag anzukommen, Erfahrungen, Wünsche und Prob­leme einzubringen und zu besprechen.

Auch der Klassenrat bietet den Kindern Gelegenheit, ihre Gedanken und Gefühle mitzuteilen. Er findet in allen Klassen einmal wöchentlich statt.

Alle Bezugspersonen sind jederzeit Ansprechpartner für die Belange der Schüler*innen und bieten „ein offenes Ohr“ an. Unser Schulsozialarbeiter unterstützt die Kinder ebenfalls bei Problemen und Schwierigkeiten.

Mediatoren helfen bei Konflikten, mit diesen ruhig umzugehen und Gefühle auszudrücken, ohne den anderen zu verletzten (siehe auch Punkt 2.5 Mitbestimmung und Mediation).

1.7 ​​​​​​Ein Ort, an dem wir großen Wert auf Zusammenarbeit und Transparenz legen

Eltern und Schule haben einen gemeinsamen Erziehungsauftrag. Eine konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern ist uns wichtig.

 

Kooperation ist eine wichtige Grundlage, um ein optimales Lernumfeld für Kinder zu schaffen. Transparenz, wechselseitige Informationen und gegenseitige Wertschätzung schaffen bestmögliche Bedingungen, um gemeinsame Lösungsmöglichkeiten zu finden.

 

Leistungsdokumentation, Information und gegenseitiger Austausch

 

Lerntagebuch, Teilarbeitspläne (den Kindern bekannt als Schatzkarten) und Jahresarbeitsplan (unsere Lernreise) tragen zu Struktur und Transparenz für Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen bei.

In den Lerntagebüchern befinden sich die Schatzkarten in Deutsch und Mathematik - jeweils mit festgelegten Zieldaten als Orientierung - sowie der Jahresarbeitsplan in Deutsch als Ge­samtüberblick.

Die Lerntagebücher mit den aktuellen Schatzkarten ermöglichen einen gegenseitigen Informationsaustausch und befinden sich immer im Ranzen. 

Bei Anliegen können Eltern per Lerntagebuch, über das Sekretariat bzw. über Mail einen Ge­sprächstermin vereinbaren. Die Lehrer*innen nehmen bei Bedarf ebenfalls Kontakt zu Eltern auf.

Am ersten Klassenelternabend eines Schuljahres erhalten die Eltern alle relevanten Informationen und die Gelegenheit, das Material, mit dem ihr Kind arbeitet, selbst kennen zu lernen.

Durch wöchentliche Zeigetage können die Eltern Hefte und Mappen zuhause sichten, an denen ihr Kind gerade arbeitet.

Über die schulinternen Maßstäbe der Leistungsbeurteilung, die sich nach den saarländischen Vorgaben richten, bekommen die Eltern Anfang eines jeden Schuljahres einen allgemeinen Überblick in Form einer Elterninfo.

 

Informationen zu Datum und Inhalt eines großen Leistungsnachweises (GLN) erhalten die Eltern eine Woche vorher.

Die Kompetenzraster zu den Leistungsnachweisen geben konkrete Hinweise zu Lernstand und Fördermöglichkeiten.

Viermal im Jahr bekommen Kinder und Eltern Rückmeldung zu den Sonstigen Leistungen in allen Fächern.

 

In den Klassen 1 und 2 finden zum Halbjahr Entwicklungsgespräche mit Protokoll statt (Teil­nehmerkreis: Kind, Eltern, Klassenlehrer*in, ggf. Erzieher*in, Förderschullehrer*in).

 

Die Jahreszeugnisse in Klassen 1 und 2 enthalten eine Verbalbeurteilung über Sozial-, Lern- und Arbeitsverhalten, den Lernfortschritt in den einzelnen Fächern und besondere Fähigkei­ten. Es besteht hier ebenfalls die Möglichkeit eines Gespräches zum Jahreszeugnis.

 

Im dritten Schuljahr enthält das Halbjahres- und Jahreszeugnis eine Verbalbeurteilung zum Sozial-, Lern- und Arbeitsverhalten und Noten in allen Fächern.

Im vierten Schuljahr erfolgt zum Halbjahr ein ausführlicher Entwicklungsbericht mit anschlie­ßenden Beratungsgesprächen zur anstehenden Schullaufbahnentscheidung. Das Jahres­zeugnis besteht aus einer Verbalbeurteilung zu Sozial-, Lern- und Arbeitsverhalten sowie No­ten in den einzelnen Fächern.

Auf der Schulhomepage befinden sich allgemeine Informationen über unsere Schule und un­seren Schulalltag.

Regelmäßig informiert das Leitungsteam die Schulgemeinschaft in Form von Elterninfos per Mail.

 

Neben den Klassenelternabenden werden feste Elterninfoab­ende zu folgenden Themen angeboten:

  • "Gebundener Ganztag": Vorstellung unserer Schule für künftige Schulneulinge
  • Weiterführende Bildungswege für Klassenstufe 4
  • SPB/Hort

Infoabend mit sozialpädagogischem Schwerpunkt (z.B. Umgang mit Medien)

 

2. Besondere Schwerpunkte unserer Arbeit

2.1 Gebundener Ganztag: Rhythmisierung und Verzahnung

Zum Schuljahr 2016/2017 wurde unsere Freiwillige Ganztagsschule sukzessive in eine Ge­bundene Ganztagsschule umgewandelt. Seit Beginn des Schuljahres 2019/2020 sind alle vier Jahrgänge im Ganztag aufgebaut. Unsere Schule ist auf Zweizügigkeit ausgelegt.

Seit dem Schuljahr 2018/2019 können die neuen Räumlichkeiten im Anbau genutzt werden. Das Team besteht aus Grund- und Förderschullehrer*innen, einer Schulsozialarbeiterin, Erzieher*innen, ei­nem Sozialpädagogen als Leiter des Sozialpädagogischen Bereiches und der Schulleiterin. Eingliederungshelfer*innen begleiten Kinder mit besonderem Förderbedarf.

Ein wesentlicher Aspekt im Gebundenen Ganztag stellt die veränderte Rhythmisierung dar. Ziel ist es, die Tagesstruktur sinnvoll auf die kindlichen Bedürfnisse abzustimmen, sodass ein Wechsel von Phasen der Anspannung und Entspannung möglich ist.

Orientierung und Sicherheit bekommen die Kinder durch eine Visualisierung des täglichen Ta­gesablaufes an der Tafel der jeweiligen Klassen (Tagestransparenz).

 

Unser Zeitkonzept

  1. Block: 8.00 Uhr bis 10.25 Uhr (inklusive 10 Minuten Frühstückspause)

Hofpause von 10.25 Uhr bis 11.05 Uhr

  1. Block: 11.05 Uhr bis 12.35 Uhr

Mittagessen/Freizeit von 12.35 Uhr bis 14.00 Uhr

  1. Block: 14.00 Uhr bis 14.45 Uhr

Anschließend findet einmal wöchentlich Unterricht bis 15.45 Uhr statt. Jedes Kind besucht zudem einmal wöchentlich eine Neigungsgruppe von 15.00 Uhr bis 15.45 Uhr, ansonsten sind die Kinder im Freispiel (ungebundene Freizeit).

Innerhalb der Rhythmisierung und der Tagesstruktur sind die Zeiteinheiten für das sogenannte Freispiel für die Entwicklung der Kinder von großer Bedeutung.

Ein Schulkind sollte pro Tag genügend Zeit zum Spielen haben. Diese Art zu spielen dient nur als „Selbstzweck“, d.h. ist Zwecken gegenüber ungebunden und fern von Beurteilungen. Dabei finden auch informelle Lernvorgänge auf verschiedenen Ebenen statt:

 

  • Wahl zwischen Aktivität oder Entspannung
  • Erlernen von Autonomie
  • Auseinandersetzung mit der Umwelt
  • Einnahme verschieden Rollen im Spiel
  • Direkter Umgang mit Kindern verschiedener Altersgruppen 
  • Aushandeln, Erfinden und Lernen von Regeln
  • Soziales Handeln
  • Auswahl von Spielpartner*innen
  • Lösungen für Konflikte suchen
  • Umgang mit Frustration
  • Aufbau von Fähigkeiten 
  • Abbau von Kraftüberschuss
  • Körperliche und geistige Ausgleichsfunktion
  • Erweiterung des sprachlichen Ausdrucks
  • Rückzugsmöglichkeit

 

Die Kinder der GTGS Scheidt haben in der Hofpause, in der Mittagspause, in der (un)gebun­denen Freizeit (und im integrierten Hort) Zeit zum Spielen. In diesen Phasen haben die Kinder die Möglichkeit, sich für verschiedene Angebote auf dem Schulhof oder im Anbau zu entschei­den (gebundene Freizeit) oder in selbigen Räumen frei zu spielen (ungebundene Freizeit).

Konkret bedeutet das:

  • Zur Entzerrung der Tagesstruktur verteilt sich der Unterricht auf den Vor- und Nach­mittag.
  • Der 45-Minuten-Takt wird zu Gunsten von Unterrichtsblöcken aufgelöst.
  • Die Einhaltung der vom Ministerium vorgesehenen Stundentafel ist gesichert.
  • Eine Pause von 50 Minuten findet am Vormittag statt (10 min Frühstück in der Klasse, 40 min Hofpause).
  • Die Mittagspause (Mittagspause und Freispiel) dauert 90 Minuten und wird von Er­zieher*innen und Lehrer*innen begleitet.
  • Erzieher*innen wirken unterstützend im Unterricht mit und bringen ihre sozialpäda­gogischen Fähigkeiten ein.
  • Der Sachunterricht ist im Stundenplan so verankert, dass möglichst die Erzie­her*innen in einer Doppelbesetzung unterrichtsbezogene Inhalte mit sozialpädago­gischer Kompetenz praktisch aufarbeiten. Beispiel: Erzieher*innen backen zum Thema Getreide mit den Kindern gemeinsam Brot.
  • Seit dem Schuljahr 2021/2022 sind die Mitarbeiter*innen des Sozialpädagogischen Bereichs in die Entwicklung von Fördereinheiten im Bereich der Prävention und ganzheitlichen Entwicklung eingebunden (präventive Einzel- und Kleingruppenförderung).
  • Lehrer*innen, Erzieher*innen bieten am Nachmittag Neigungsgruppen an.
  • Eine Kooperation mit außerschulischen Partnern und Vereinen findet statt (Nei­gungsgruppen, Projekttage).
  • Im gemeinsamen multiprofessionellen Stufenteam tauschen sich die Klassenleh­rer*innen und Bezugserzieher*innen der Stufe zu einer festen Zeit aus.

Im Anschluss an die verpflichtende Schulzeit (montags bis donnerstags von 8.00 Uhr bis 15.45 Uhr, freitags bis 12.35 Uhr) bietet der SPB einen integrierten Hort bis 18.00 Uhr an. Dieses Angebot ist kostenpflichtig und beinhaltet zudem das Ferienprogramm (siehe auch Hortkon­zept). Ebenso ist es möglich, einen Freitagsplatz zu beantragen, den die Kinder freitags von Schu­lende bis 15.45 Uhr besuchen können.

Eine Ferien- bzw. Hortbetreuung ist – außer an 28 Schließtagen – immer gewährleistet.

 

2.2 Selbstgesteuerte Lernzeit (SegeLzeit)

SegeLzeit

Unsere individualisierte Förderung ist eingebettet in ein ganzheitliches Konzept, deren Säulen DemokratieerziehungBildung für Nachhaltige Entwicklung und das Fördern des sozialen Miteinanders in unserer Schulgemeinschaft darstellen. Wir sind Fair-Trade-Schule und Schule der Nachhaltigkeit.

Mit unserer selbstgesteuerten Lernzeit (SegeLzeit) schaffen wir einen Rahmen, in dem jedes Kind in den Kernfächern Mathematik und Deutsch im Klassenunterricht durch das entsprechende Materialangebot in seinem Tempo an seinem Schwerpunkt arbeiten kann und somit individuelle Fortschritte erzielt, die seinem Entwicklungsstand entsprechen.

In der SegeLzeit setzen sich die Schüler*innen aktiv mit ihrem eigenen Lernen auseinander, sammeln Erfahrungen und erhalten persönliche Unterstützungshilfen. Die SegeLzeit findet in der Regel im ersten Unterrichtsblock (drei Schulstunden) statt.

Allgemeine Grundlage für die SegeLzeit ist das Arbeiten an den Teilarbeitsplänen (den Kindern bekannt als Schatzkarten), wodurch die Schüler*innen einen Rahmen für ihre tägliche Arbeit erhalten. Sie erlauben eine Anpassung auf den jeweiligen Lernstand des Kindes, um noch stärker auf die individuellen Lernausgangslagen einzugehen. 

So ist es möglich, Aufgaben aus den Plänen zu streichen, wenn ein Kind die Kompetenz bereits erworben hat. Auf diese Weise kann beispielsweise ein Kind, das im ersten Schuljahr bereits lesen kann, ganz natürlich dort anknüpfen, wo es steht und wird nicht in seinem Leselernprozess gebremst. Ebenso können Schüler*innen vereinfachte Teilarbeitspläne erhalten, die vom Umfang und dem Anforderungsniveau an den Lernstand angepasst sind. 

 Organisation der SegeLzeit 

Die Kinder planen ihr Lernen auf der Grundlage der Teilarbeitspläne (Schatzkarten) und tragen jeden Morgen in Deutsch und Mathematik in ihr Lerntagebuch ein, was sie sich für den Tag vornehmen. Dabei ist auf eine ausgewogene Bearbeitung von Aufgaben beider Fächer zu achten. Kinder, die beim eigenständigen Planen noch Unterstützung benötigen, bekommen von der Lehrkraft Hilfestellung.

 Einführungen zu neuen Lerninhalten und entsprechendem Material erfolgen einzeln oder in Kleingruppen im Klassen- oder Differenzierungsraum. Die Kinder werden angeleitet, ihr Wissen während der täglich stattfindenden SegeLzeit zu festigen und weiter auszubauen. Grundvoraussetzung für erfolgreiches Arbeiten ist eine konstruktive Arbeitsatmosphäre: Aktivitäten, die Kommunikation und Platz erfordern, finden auf den Fluren oder im Differenzierungsraum statt.

Eine passende Auswahl an motivierendem Material, das die Lernaktivität der Schüler*innen fördert, trägt zu einer anregungsreichen Lernumgebung bei. Der Handlungsorientierung kommt ein hoher Stellenwert zu. 

Die Materialien sind zudem so ausgewählt, dass sie verschiedene Sozialformen und Kommunikation zulassen und fördern. Die Kinder begeben sich also jeden Morgen gemeinsam auf eine Lernreise. Von der Autonomie und Mitgestaltung des Lernprozesses profitieren alle Schüler*innen, da sie sich als selbstwirksam erleben können.

Im gemeinsamen Reflexionskreis SegeLzeit tauschen sich die Kinder regelmäßig über ihre individuelle Lernzeit aus, präsentieren ihre Arbeitsergebnisse und geben sich Tipps und Hilfestellungen.

Zur Einführung in den Klassen steht ein Film über die Abenteuer-Lernreise zur Verfügung, indem das gleichgestaltete Lernsetting für alle deutlich wird.

Auf Klassenelternabenden und speziellen Themenelternabenden wird die für die Eltern neue Lernkultur ausführlich vorgestellt, um Transparenz und Vertrauen zu schaffen.

 

2.3 Gesundheit und bewegtes Lernen

Wir legen großen Wert auf Sport und Bewegung. Das offene Arbeiten und die unterschiedli­chen Angebote der SegeLzeit, wie zum Beispiel Wortartenhüpfen, regen die Kinder zum Be­wegen an. Mit örtlichen Sportvereinen arbeiten wir eng zusammen. Unterschiedliche Sport-Neigungsgruppen zählen zum festen Angebot. Der Schulhof bietet zudem zahlreiche Bewe­gungsmöglichkeiten, die die Kinder in der Hofpause und während der ungebundenen Freizeit nutzen. Die Turnhalle und der Kletterraum (Dschungel) tragen außerdem zur Förderung der Motorik bei.

Zur Gesundheitserziehung gehört auch das Thema „Gesunde Ernährung“, welches in unter­schiedlichen Projekten vermittelt wird. Trinken ist wichtig und auch während des Unterrichts möglich. Die Schule verfügt über einen Wasserspender, an dem die Kinder ihre Flaschen auf­füllen können. In einem Elternbrief zum Thema gesunde Ernährung gibt es Anregungen, wie auch die Eltern ihre Kinder hierbei unterstützen können.

Die Schule nimmt außerdem am Schulobstprogramm teil, welches von unseren Schüler*innen gut angenommen wird. In der Bistroküche wird mit den Kindern unter anderem reifes Obst zu Säf­ten verarbeitet und angeboten. Auch das in unseren Hochbeeten unter regionalem und saiso­nalem Aspekt selbst angebaute Obst und Gemüse kann dort verarbeitet werden.

Für die Mitarbeiter*innen stehen ein Raum für Pausen und ein Arbeitsraum zur Verfügung.

 

2.4 Lese- und Rechtschreibförderung

Die Leseförderung liegt uns am Herzen. Wir sind Mitglied im Bödecker-Kreis und haben daher regelmäßig Autor*innen in unserer Schule, die unsere Schüler*innen mit ihrer Arbeit als Schriftsteller*in vertraut machen und aus ihren Büchern vorlesen.

Zu den jahreszeitlich wiederkehrenden Ritualen gehört das Vorlesen selbstverständlich dazu. Ehrenamtliche Paten des Kinderschutzbundes und die Lernpaten Saar üben regelmäßig mit den ihnen zugeteilten Kindern.

Am jährlichen Bundesvorlesetag laden wir im Wechsel einen Autor ein bzw. gestalten den Bundesvorlesetag als vierstündiges Kurzprojekt zu einem bestimmten Thema.

Im Rahmen des Systems der Patenklassen (Klassen 1 und 3 bzw. 2 und 4) findet regelmäßig gemeinsames Lesen statt. Somit begleiten und un­terstützen Kinder andere Kinder bei ihren Lesefortschritten. Dabei werden Lesefertigkeiten und Lesefähigkeiten (für das Vorlesen: richtig lesen, Pausen einhalten, richtig betonen, Spannung aufbauen; für das stille Lesen: Silbenerfassung, schnelles Lesen) trainiert. Man hört sich gegenseitig zu, gibt Lesetipps und Rückmeldung über die Lesefortschritte. Die Kinder lernen dabei auch die eigene Lesefähigkeit und die anderer zu beurteilen.

Der Bücherbus der Stadtbibliothek besucht uns regelmäßig. Die Kinder machen von diesem Angebot regen Gebrauch und entdecken häufig auch Bücher zu Unterrichtsthemen, die sie gerne ausleihen. Die schulinterne Präsenzbibliothek bietet ebenfalls eine vielfältige Auswahl an moderner Kinderliteratur zu verschiedenen Themenschwerpunkten und lädt zum Lesen und Recherchieren ein.

Die Rechtschreibung bauen wir nach der Fresch-Methode (Freiburger Rechtschreibschule) auf. Auch hier spielt das ganzheitliche Lernen eine wesentliche Rolle: Sprechen, Bewegung, Schreiben. Auf dem Weg zum „Richtig schreiben“ lernen die Kinder vier grundlegende Strate­gien kennen, die sie auf den Wortschatz der deutschen Sprache anwenden können:

Fresch

Bereits Anfang Klasse 1 üben wir ritualisiert das deutliche Sprechen und schwingen die Wörter mit Bewegung. Auf die Silbenmethode sind dementsprechend auch der Leselehrgang und alle Deutschmaterialien ausgerichtet.

Ab Klasse 1 trainieren alle Kinder zum Start der SegeLzeit ihre Rechtschreibung in Form der Aufgabe des Tages. Zu jeder Strategie gibt es eine auf den Vortag aufbauende Tagesauf­gabe, anhand derer die Schüler*innen den Schwerpunkt trainieren. In einem Freitagsdiktat („Das kann ich schon Aufgabe“) erhalten die Kinder Rückmeldung über ihren Lernfortschritt.

Auch die LRS-Förderung baut auf der Fresch-Methode auf.

Außerdem arbeiten wir mit den Wortartensymbolen von Maria Montessori, die, in einer Wort­artengeschichte verpackt, den Schüler*innen einen kindgerechten Zugang zum Bereich Spra­che und Sprachgebrauch ermöglichen.

2.5 Handelnder Mathematikunterricht und Förderung von Anfang an

Lernen findet immer vom Konkreten zum Abstrakten statt.

Um Rechenschwierigkeiten vorzubeugen ist es wichtig, ausreichend konkrete Erfahrungen mit Anschauungsmaterial und Arbeitsmitteln zu machen bzw. einen direkten Bezug zur Lebenswelt der Kinder herzustellen.

„Nichts ist im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen war.“ (John Locke, englischer Philosoph, 1632-1704).

 

Nach dem Entwicklungspsychologen Jean Piaget (1896-1980) befinden sich Kinder im Grundschulalter in der konkret-operationalen Phase. Lernen muss in dieser Phase mittels Anschauung und Erfahrung verlaufen, bevor es abstrahiert werden kann.

Dabei beziehen wir auch einige von Maria Montessori entwickelte Materialien in unseren Unterricht ein und orientieren uns an folgender Vorgehensweise (vgl. http://www.matheschwaeche.de/konzept/stufenmodell-piaget.html, zuletzt aufgerufen am 17.05.2022).

  • Konkretes Handeln und Umgehen mit Material
  • Bildhafte Darstellungen
  • Verkürzung auf ziffernmäßige Handhabung
  • Bloße Vorstellung und Automatisierung

Großen Wert legen wir auf das praktische Handeln an konkreten, haptischen, begreifbaren, dreidimensionalen Materialien bzw. Gegenständen. Somit fördern wir von Anfang an durch die Auseinandersetzung mit entsprechendem Material den Aufbau einer Zahl- und Operationsvorstellung (Was bedeutet „plus“, „minus“, …) und andere wichtige mathematische Basiskompetenzen. Die Kinder sollen tragfähige Grundvorstellungen aufbauen, damit eine Grundlage für das weitere Lernen in Mathematik gelegt wird.

Unsere „Matherad-Pausen“ ermöglichen den Schüler*innen an passendem Material selbsttätig konkrete Erfahrungen zu machen, bevor sie ihr erworbenes Wissen automatisiert auf höherer Abstraktionsebene in unserem Lehrwerk anwenden.

Auch die Versprachlichung der Mathematik ist von Beginn an von Bedeutung und wird vielfältig gefördert (z.B. sprachliche Verknüpfung zwischen konkreter Handlung und theoretischem Begriff, erfinden von Rechengeschichten zu einer bildhaften Darstellung etc.).

Im Rahmen der Lehramtsausbildung an der Universität des Saarlandes findet eine Zusammenarbeit mit dem Seminar „Diagnose und Förderung“ statt. Die Studierenden vollziehen hierbei die Denkweise von Kindern beim Lösen von Aufgaben nach, um Schwierigkeiten identifizieren zu können. Danach werden passgenaue motivierende Möglichkeiten der Förderung und Forderung ausgewählt und mit dem Einsatz von Arbeitsmitteln veranschaulicht.

Weiterführende Informationen: www.kira.dzlm.de; Selter, Chr. und Spiegel, H. (2018). Kinder und Mathematik. Was Erwachsene wissen sollten. Seelze: Kallmeyer.

 

2.6 Mitbestimmung und Mediation

Einmal in der Woche findet in jeder Klasse ein Klassenrat statt, um das Sozialgefüge der Klasse zu festigen und die Demokratieerziehung zu fördern. Folgende Ziele werden damit ver­folgt:

  • Eigene Meinung bilden und äußern
  • Ideen für die Gemeinschaft vorstellen
  • Lösungsmöglichkeiten für Probleme finden und den Schüler*innen die Gelegenheit ge­ben, sich offen und ehrlich auf ruhige und freundliche Art zu sagen, was einen in der Klasse/Schule freut, bedrückt, ärgert etc.
  • Auch über mögliche Themen für das Schülerparlament wird gemeinsam nachgedacht und den Kindern die Gelegenheit gegeben, sich ins Schulleben einzubringen und mit­zuwirken.

Klassensprecher*innen vertreten die Schulgemeinde im Schülerparlament. Das Schülerparla­ment besteht aus den Klassensprecher*innen und den stellvertretenden Leitungen der Schule (stellvertretende Schulleiterin, stellvertretende Leiterin des SPB) und wird regelmäßig, ggf. auch anlassbezogen durchgeführt. Themen zur Mitgestaltung können von einzelnen Klassen/Kindern in einen Brief­kasten eingeworfen werden oder werden von den Klassensprecher*innen aus den Klassen zusammengetragen. Gemeinsam werden sie beleuchtet und dann entschieden, welche Ideen ins Leitungsteam der Schule eingebracht werden sollen. Auch die Schulregeln werden in diesem Rahmen jährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Das stellvertretende Leitungsteam bringt die Themen nach Absprache mit den Klassenspre­cher*innen in die Steuergruppe Ganztag ein und gibt danach Rückmeldung an die Klassensprecher*innen. Die Klassensprecher*innen tragen die Informationen dann in ihre Klassen weiter.

Mehrere Lehrer*innen und Erzieher*innen sind als Streitschlichter*innen ausgebildet und lei­ten die Kinder bei der Schülermediation zur Konfliktbewältigung an. Die Ausbildung der Schü­lermediator*innen findet wöchentlich statt und ist auf ein ganzes Schuljahr ausgelegt. Für die Durchführung der Mediation sind feste wöchentliche Zeitfenster im Schulalltag veran­kert.

Auch im Rahmen des selbstgesteuerten Lernens erfahren die Kinder Autonomie und treffen auf der Grundlage der individuellen Pläne eine eigene Auswahl der zu bearbeitenden Aufga­ben und können ihren Lernprozess mitgestalten.

 

2.7 Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Fairtrade

Upcycling, Klimaschutz, Hochbeete, Mülltrennung, Waldkinder, Mediation und Mitbe­stimmung – Nachhaltigkeit ist für uns kein neues Themenfeld. Seit über einem Jahrzehnt füllen wir diesen Begriff mit Leben und das nicht nur im Rahmen von Projektwochen.

 

In unserem „Whole-School-Approach“ erfahren unsere Schüler*innen täglich, selbstverständ­lich und ritualisiert, was Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) bedeutet. Unser Ziel und Anliegen ist es, die heranwachsende Generation zu einem bewussten, nachhaltigen und glücklichen Leben zu befähigen, in dem sie Verantwortung für ihr Handeln übernehmen. Unser pädagogischer Ansatz zielt darauf ab, ein selbstbestimmtes, eigenverantwortliches Leben füh­ren zu können und auch durchaus Dinge kritisch zu hinterfragen. Die vielfältigen Erfahrungen, die die Schüler*innen in diesem prägenden Lebensalter sammeln, machen sie stark und be­einflussen ihre Persönlichkeitsentwicklung hin zu einem kritischen, mündigen Bürger, der Ver­antwortung für die Herausforderungen der Zukunft in der „Einen Welt“ übernimmt.

 

Rückmeldungen und Lebenswege ehemaliger Schüler*innen bestärken uns in der Weiterent­wicklung unseres Schulprofils unter Einbezug der BNE-Gedanken. Wir sind längst nicht am Ziel angekommen. Wir sehen ständig Potential und Handlungsbedarf, Nachhaltigkeit in der Schule weiter voranzutreiben. Die Visionen gehen uns nicht aus: Unsere Entwicklung und Um­setzung des Medienkonzeptes soll unter nachhaltigen Gesichtspunkten erfolgen. Wünschens­wert wäre es auch, bei der Schulverpflegung noch mehr Regionalität und die Verwendung von Produkten aus ökologischer Landwirtschaft anzustreben.

 

Unser Verständnis von Nachhaltigkeit umfasst soziale, ökologische und ökonomische As­pekte, die sich an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen orientieren (siehe An­lage zur Umsetzung der SDGs an unserer Schule).

SDGs

Abbildung 2: https://www.unesco.de/bildung/agenda-bildung-2030/bildung-und-die-sdgs, Stand 17.05.2022)

 

Im Schuljahr 2021/2022 wurden wir als „Schule der Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet.

 

Wir haben als Schule einen 4-Jahres-Plan entwickelt, um zu gewährleisten, dass alle Schü­ler*innen in den 4 Grundschuljahren eine umfassende Auseinandersetzung mit Themen aus dem Bereich BNE erfahren:

4 Jahres Plan

Zudem erfolgt alle vier Jahre ein Schulfest zu einem Schwerpunkt (2019/2020 Eröffnung Gebun­dener Ganztag unter Berücksichtigung des Schulschwerpunktes BNE mit Einladung des Um­weltministers R. Jost, Aufführung „Hainer, der Hai“, BUND-Wassermobil, Verkauf fair gehan­delter Produkte, etc.).

 

Wandertage finden in der näheren Umgebung statt. Ein Kulturwandertag der ganzen Schule ist der jährliche Besuch des Staatstheaters Saarbrücken (Weihnachtsmärchen).

Bei Ausflügen wird darauf geachtet, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen oder außerschuli­sche Lernorte fußläufig zu erreichen (z. B. Gofex-Labor an der UdS).

Seit 2014 sind wir „Fairtrade-Schule“ und engagieren uns für den fairen Handel.

Grundlage für diese Auszeichnung ist der jährliche Nachweis der im Folgenden aufgeführten Kriterien:

  • Kriterium 1

Gründung eines Fairtrade-Schulteams bestehend aus Lehrkräften, Schülern, Eltern so­wie weiteren Interessierten.

  • Kriterium 2

Erstellen eines Fairtrade-Kompasses an der Schule, welcher vom Schulleiter bzw. der Schulleiterin unterzeichnet sein muss.

  • Kriterium 3

Verkauf und Verzehr von fair gehandelten Produkten an der Schule.

  • Kriterium 4

In mindestens zwei Klassen muss in mindestens zwei unterschiedlichen Fächern das Thema „Fairer Handel“ im Unterricht behandelt werden.

  • Kriterium 5

Mindestens einmal im Schuljahr findet eine Schulaktion zum Thema statt.

Neben der Neigungsgruppe „Fair für die Welt“, die sich intensiv mit dem Thema fairer Handel befasst und das zweimal jährlich stattfindende Fairtrade-Café mit Verkaufsstand organisiert, hält der Faire Handel auch im Rahmen des Unterrichts bzw. in Projekten Einzug. Im Laufe der letzten Jahre sind vor diesem Hintergrund auch mehrere Trickfilme gemeinsam mit den Kin­dern zum Thema „Faire Schokolade“, „Faire Klasse“ oder „Pioniere des Wandels“ entstanden. Jährlich führen Klassen Aktionen durch, mit denen sie sich dann beim Wettbewerb der Fair­trade-Initiative „Faire Klasse“ bewerben und dafür ausgezeichnet werden.

 

2.8 Kooperation KiTa und Schule

Seit dem Schuljahr 2005/2006 haben die KiTa Scheidt und die damals noch Freiwillige Ganz­tagsgrundschule Scheidt ihrer bis dahin schon erfolgreichen Zusammenarbeit eine andere Ba­sis gegeben.

Über die übliche, von der K3 Kommission empfohlenen Zusammenarbeit hinaus, arbeiteten beide Institutionen auf Augenhöhe, um den Kindern den Übergang von der KiTa zur Grund­schule zu erleichtern. Erkenntnisse und Erfahrungen des Modells wurden unter dem Titel „Zu­kunftswerkstatt-Lernen“ - Verzahntes Arbeiten von Schule und KiTa", zusammengefasst. 

Mittlerweile wurde das Kooperationsjahr flächendeckend im Saarland eingeführt. Unser Schu-Ki-Projekt hat sich im Laufe der Jahre stetig weiterentwickelt und an die veränderten Rahmen­bedingungen (z.B. Inklusion, Gebundener Ganztag; SegeLzeit, etc.) angepasst, um den Kin­dern einen fließenden Übergang zu bereiten.

Lehrer*innen betreuen gemeinsam mit den Erzieher*innen der KiTa die zukünftigen Schulkin­der (Schu-Kis) im Schuljahr vor ihrem Schulbeginn. Den Schu-Kis wird hierbei die Gelegenheit geboten, sich als Lerngruppe kennenzulernen, in das neue System Schule hinein zu schnup­pern und sich in den schulischen Basiskompetenzen zu erproben.

Lehrer*innen und Erzieher*innen tauschen sich über ihre pädagogischen Konzepte aus und ergänzen sich dadurch bestmöglich. Frühzeitig können gegebenenfalls Förderbedarfe erkannt und Unterstützungshilfen eingeleitet werden, damit die Schu-Kis in der weiteren Lebens- und Lernphase von Anfang an die bestmögliche individuelle Förderung erhalten.

Seit dem Schuljahr 2017/2018 besteht eine weitere Kooperation mit der KiTa Unikate (Univer­sität).

Als Konsultationseinrichtung des Ministeriums für Bildung und Kultur stellt die KiTa Scheidt anderen Institutionen die Zusammenarbeit mit der Schule im Schu-Ki-Jahr vor.

Kurz gesagt:

  • KiTa und Schule gestalten das Vorschuljahr gemeinsam
  • Zusammenarbeit auf Augenhöhe
  • Vermittlung eines positiven Bildes von Schule, Ängste ab- und Vertrauen aufbauen
  • Übergang soll erleichtert werden: Kinder entwickeln Neugier und Selbstbewusstsein

 

2.9 Arbeit mit digitalen Medien

Der digitale Wandel mit neuen Informations- und Kommunikationstechnologien wirkt sich auch auf die Lebenswelt der Kinder aus. Die logische Folge ist, dass wir im Bildungssystem die zunehmende Mediatisierung und Digitalisierung in unseren Unterrichtsalltag einfließen las­sen und die Chancen der digitalen Bildung nutzen.

Anknüpfend an unser Lernkonzept wurde ein Medienkonzept entwickelt, das das handelnde, ganzheitliche Lernen durch den Einsatz digitaler Medien sinnvoll ergänzt.

Ziel ist es, ein sinnvolles Zusammenspiel zwischen handelnden Lernerfahrungen und neuen, innovativen Möglichkeiten durch digitale Medien zu schaffen, dies passend in den Unterricht einfließen zu lassen und die Kinder zu einer aktiven und kritischen Mediennutzung anzuleiten.

So wird der Lernprozess der Kinder ganzheitlich und lernwirksam gestaltet, damit die Schüler*innen auf die heutigen Gesellschaftsstrukturen bestmöglich vorbereitet werden.

 

 

Elterninfos:

Schuljahr 2024/25